Oldtimer-Fans fuhren für einen guten Zweck und hatten Spaß dabei

Bei hochsommerlichen Temperaturen und Sonne pur fuhren über 120 Oldtimer bei der 8. Hunsrück-Classic-Ausfahrt von Kastellaun in das schöne Mittelrheintal über Bad Salzig nach Bacherach und schließlich wieder hinauf auf den Hunsrück in das malerische Dörfchen Neuerkirch zum gemütlichen Ausklang.

Die durchaus anspruchsvolle Streckenführung auf wenig befahrenen Nebenstraßen eröffnete den Teilnehmern zahlreiche wunderschöne Ausblicke auf unsere sehenswerte Heimatlandschaft. Es kamen mehr Teilnehmer als ursprünglich angemeldet; entsprechend vielfältig waren die Automodelle, deren Baujahr bis 1928 zurückreichte. Neben Autos aus fast allen europäischen Herstellernationen waren auch wuchtige amerikanische Straßenkreuzer und rassige Modelle wie ein Chevrolet Stingray V8 Corvette am Start.

Die Ausfahrt verlief besonnen und unfallfrei ohne nennenswerte technische Probleme. Lediglich bei den betagten Vorkriegsmodellen bedurfte es bei der hochsommerlichen Außentemperatur an den Steigungsstrecken fahrerischen Feingefühls, um Überhitzung des Motors zu vermeiden. Hier wurde der technische Fortschritt zu heute doch sehr deutlich.
Ohne Zweifel waren bei der aktuellen Wetterlage die Cabrio-Fahrer im Vorteil. Da war selbst ein hochpreisiger Mercedes 230 SE Baujahr 1960 mit Ledersitzen von der Innentemperatur her eher ein Schwitzkasten, denn ein Luxusgefährt. Den Oldtimerfans steht der Stolz über ihre aufpolierten „Heiligen Blechele“ förmlich ins Gesicht geschrieben.

Es ist zweifellos ein nicht gerade billiges Hobby, und so steckt in vielen Fans alter Autos oft ein talentierter Schrauber und Tüftler. Da man aber nicht alle Talente besitzen kann, sind gute Beziehungen zu Spezialisten, seien es nun Lackierer, Mechaniker oder Elektriker, äußerst wichtig und hilfreich. So ist es ganz natürlich, dass bei solchen Ereignissen wie der Oldtimer-Classic Kontakte vertieft und neue geknüpft werden.

Die Veranstalter erhoben kein Startgeld, baten aber um eine Spende für die Umbaumaßnahmen des Integrativen Kindertagesstätte Castellino der Lebenshilfe Rhein-Hunsrück, deren Erster Vorsitzender Dieter Ney am Nachmittag den Betrag von 1.550,- Euro entgegen nehmen konnte. Der Betrag ergab sich aus den Spenden der Teilnehmer und einem Beitrag des Museumsvereins des Kulturhistorischen Museums in Höhe von 300,- Euro aus dem Verkauf von Kuchen. Die Tanzgruppe von Volker Jung aus Holzbach bereicherte das Programm mit einer eindrucksvollen Vorführung von Tänzen aus der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Selbst die Kostüme passten zu den Automodellen der Anfangszeit des Wirtschaftswunders. Mit dem damaligen Modetanz Boogie-Woogie und der Kunst, wie ein Herr zugleich mit zwei Damen tanzt, (nach dem Krieg herrschte akuter Männermangel), versetzte die Gruppe ihre Zuschauer in begeistertes Erstaunen.

Unermüdlich und mit großer Sachkenntnis moderierte Bernd Wilhelm sowohl bei der Abfahrt, als auch bei der Ankunft der Autos die Veranstaltung.

Der Tag war für die Teilnehmer und die zahlreichen Zuschauer ein erinnerungswürdiges Ereignis.

(Verfasser: db)

 

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